Breitflügel (E.Grimmberger)

Eptesicus serotinus

 

Kennzeichen

Eine der grössten in Deutschland vorkommende Arten (Unterarmlänge 48,0 bis 58,0 mm). Ihre Ohren sind mittellang und abgerundet, auffällig sind die vergleichsweise breiten Flügel.

Die Breitflügelfledermaus ist die am häufigsten von Tollwut infizierte Art. Das Übertragungsrisiko für den Menschen ist allerdings sehr gering. Da eine Ansteckung nur über Bisse erfolgen erfolgen kann, besteht für die Bewohner von Gebäuden mit Breitflügelfledermauskolonien keinerlei Gefahr, solange die Tiere nicht in die Hand genommen werden.

 

Ähnliche Arten

Aufgrund der Größe nur mit dem Abendsegler zu verwechseln, wobei dieser deutlich schlankere Flügel hat.

 

Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen

Relativ anspruchslose Hausfledermaus, die sich vorzugsweise in gehölzreichen Stadt- und Dorfrandlagen aufhält. Jagdgebiete der Breitflügelfledermaus zeichnen sich durch einen lockeren Bewuchs mit Laubbäumen aus. Bevorzugt werden Streuobstwiesen, Viehweiden, Parkanlagen und Gewässerränder, selbst auf ausgeräumten landwirtschaftlichen Flächen ist die Art noch anzutreffen. Wälder werden nur entlang von Schneisen und Wegen beflogen.

Quartiere werden fast ausschließlich in Gebäuden bezogen; ungenutzte Dachstühle, aber auch Dachrinnen, Mauerritzen und Hohlräume hinter Schalbrettern und Verkleidungen dienen als Unterschlupf. Sogar Lüftungsschächte und Fertigungsfugen großer Hochhäuser werden bewohnt.

Wochenstuben bestehen durchgängig von Mai bis August und sind eher klein (10 bis 60, in Einzelfällen 300 Tiere). Im Winter sind die Tiere meist einzeln in frostfreien, aber kühlen und eher trockenen Gebäudeteilen anzutreffen.

Die Art ist ortstreu. Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartieren umfassen selten mehr als 50 km.

 

Nahrung

Das Beutespektrum der Breitflügelfledermaus orientiert sich stark am jeweiligen Angebot. Im Frühjahr stehen vor allem Zweiflügler auf dem Speiseplan. Je nach Flugzeit kommen dann Dung-, Juni- und Maikäfer hinzu. Auch lokal variiert das Nahrungsangebot der Breiflügelfledermaus stark und setzt sich dann aus verschiedenen Anteilen an Nachtfaltern, Schlupfwespen oder anderen Insekten zusammen.

 

Jagdverhalten

In gleichmäßigen, langen Bahnen patrouilliert die Breitfügelfledermaus entlang von Vegetationskanten, um Einzelbäume oder Straßenlaternen. Auch das Absammeln der Beutetiere von frisch gemähten Wiesen oder von Bäumen kommt vor. Selbst größere Beutetiere (Maikäfer) kann die Breitflügelfledermaus noch im Flug verzehren.

 

 

Verbreitung Breitflügelfledermaus in M-V

Verbreitung

  • Deutschland:

Die Art ist in Deutschland flächendeckend verbreitet, weist aber erhebliche regionale Dichteunterschiede auf. Die glazial geprägte Landschaft Norddeutschlands scheint am dichtesten besiedelt zu sein (Bundesamt für Naturschutz 1999).

  • Mecklenburg-Vorpommern:

Flächige und relativ gleichmäßige Verbreitung in M-V, wenngleich vielfach sichere Quartiernachweise fehlen. Der Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in Städten und Dörfern mit gehölz- und gewässerreichem Umfeld. Hauptsächlich werden Gebäudequartiere besiedelt.