Graues Langohr (U.Hermanns)

Plecotus austriacus

 

Kennzeichen

Beim Grauen Langohr handelt es sich um eine mittelgroße Fledermaus (Unterarmlänge 36,5 bis 43,5 mm) mit auffällig langen Ohren. Daumen, Daumenkralle und Hinterfüße sind recht kurz.

 

Ähnliche Arten

Zum Braunen Langohr besteht große Ähnlichkeit. Die Fellfärbung ist kein sicheres Bestimmungsmerkmal! Maßgeblich sind dagegen die Penisform und Länge der Daumen, Daumenkralle und Hinterfüße (< 6,5 mm, < 2,5 mm, < 8,5 mm).

 

Lebensraumansprüche und Verhaltensweisen

Wärmeliebende Dorffledermaus, die sich in warmen Tallagen, menschlichen Siedlungen und extensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften wohl fühlt. Wichtig scheint das Vorhandensein von Offenland – größere Waldgebiete werden kaum besiedelt.

In unseren Breiten bewohnt das Graue Langohr v. a. Gebäude, vornehmlich Dachstühle. Obwohl die Art im Allgemeinen als wärmeliebend gilt, ist sie im Winter doch sehr kälteresistent und bewohnt in Höhlen, Kellern oder Felsspalten oftmals den eher kühlen Eingangsbereich, der von anderen Fledermäusen gemieden wird.

Wochenstuben bestehen in der Regel nur aus wenigen (10-30) Tieren. In Ausnahmefällen sind mit über 100 Individuen jedoch auch kopfstarke Kolonien bekannt.

Das Graue Langohr gilt als im Quartier recht störanfällig und ist ortstreu. So beträgt die weiteste, nachgewiesene Wanderung nur 62 km.

 

Jagdverhalten

Wie alle Langohren kann auch das Graue Langohr Ultraschallaute alternativ aus Mund und Nase aussenden. Es fliegt im langsamen Flug dicht über Vegetation.

 

Nahrung

70 bis 100 % der Beute besteht aus Nachtfaltern (v. a. Eulenfalter). Je nach Vorkommen werden auch Blatthornkäfer bis Maikäfergröße gefressen. Im Gegensatz zum Braunen Langohr konnten bisher keinerlei Nachweise für flugunfähige Insekten in Fraßresten gefunden werden.

Verbreitung Graues Langohr in M-V

Verbreitung

Deutschland:

Nördliche Verbreitungsgrenze beim 53. Breitengrad. Bevorzugt Kulturlandschaften in Mittelgebirgslagen.